Ein weiteres Resultat der „Schönwetterkatastrophe“ Ende Oktober/Anfang November – ein Mix aus Dunkel-, Staub-, Emissions- und Reflexionsnebel, ergänzt um einen sehr schwachen planetarischen Nebel (DeHt-5) im Sternbild des Königs Kepheus. Viel Belichtungszeit und Geduld bei der Ausarbeitung waren bei der Erstellung dieses Bildes notwendig.
Das Phantom in der Oper
Dieser wunderschöne Emissionsnebel ist nach dem Roman eines franz. Schriftstellers benannt – die Form des Nebels ähnelt der Maske des Protagonisten. Ein weiteres Resultat der „Schönwetterkatastrophe“ Ende Oktober/Anfang November. Ein schwierig abzulichtendes Objekt, da sehr lichtschwach.
Dreieck am Herbsthimmel
Messier 33 oder „Dreiecks-Galaxie“ ist rund 2,8 Millionen Lichtjahre von uns entfernt, knapp halb so groß wie unsere Milchstraße und ebenfalls Mitglied in der Lokalen Gruppe.
Sie ist eine der schönsten Spiralgalaxien am nördlichen Nachthimmel und war somit Zielobjekt der jüngsten „Schönwetterkatastrophe“ im goldenen Herbst. Bemerkenswert sind die großen, pink leuchtenden Sternentstehungsgebiete, die sogar eigene Katalogbezeichnungen erhalten haben, wie zB NGC604, im Bild im Süden der Galaxie zu finden – mehr als 200 junge Sterne bringen hier den vorhandenen Wasserstoff zum Leuchten.
Gruß nach Kalifornien
Der „California-Nebula“ ist ein Wasserstoff Emissionsnebel im Sternbild Perseus, rund 1000 Lichtjahre von der Erde entfernt. In diesem Gemisch aus Gas- und Staubwolken bilden sich auch heute noch neue Sterne. Dank einer „Schönwetterkatastrophe“ im goldenen Herbst konnten hier zahlreiche Photonen von diesem Objekt Ende Oktober eingefangen werden.
Ein Segelboot im Sternenmeer
Der „Sailboat-Cluster“ ist ein offener Sternhaufen im Sternbild der Kassiopeia und rund 2100 Lichtjahre entfernt. Schön sind die Staub- und Dunkelwolken, bzw. der Reflexionsnebel (verursacht durch das bläuliche Licht junger, heißer Sterne) zu erkennen. Damit das „Segelboot“ leichter erkannt wird, habe ich eine leicht gedrehte und mit Linien verbundene Version hinzugefügt.
X-Flare von der Sonne
Am gestrigen 28. Oktober 2021 „explodierte“ die markierte Sonnenfleckengruppe und löste einen solaren X-Flare, d.h. einen Strahlungssturm der höchsten Kategorie aus, der am 30. Oktober die Erde erreichen soll. Das kann für so manchen Satelliten in der Erdumlaufbahn gefährlich werden, bzw. Polarlichter bis hinunter zum 50 Breitengrad auslösen, also zB in Norddeutschland. Bei uns wird, so überhaupt, das Ganze wohl in der Nebelsuppe verschwinden.
Die Sonne am 27. Oktober 2021
Auf in die Winterpause…
Die systembedingte große Brennweite in Kombination mit dem spätherbstlichen tiefen Stand der Sonne (<30°) lässt keine weiteren qualitätsvollen Aufnahmen der Sonnenoberfläche, bzw. der Protuberanzen im Licht der Halpha-Emissionslinie in diesem Jahr mehr zu. Hier ist nun Winterruhe für den „Quargel“ (wie ihn Vereinskollege Günter K. liebevoll nennt) bis Ostern angesagt. Somit sind diese Aufnahmen vom 25. Oktober 2021 von der Chromosphäre der Sonne, einer Schicht, die sich bis zu 2000km über der weit helleren Photosphäre erhebt, meine letzten Aufnahmen davon in 2021.
Auch visuell muss mal sein…
Wenn sich die Gelegenheit ergibt, zB nur eine gute Stunde bis zum Mondaufgang bleibt und Astrophotographie daher nicht viel Sinn ergibt, macht es auch mal Spaß die Okulare auszupacken und die oftmals photographierten Objekte mit den eigenen Augen durch ein Teleskop (6 Zoll ED Super-APO Triplett) zu betrachten. Ich begann mit den beiden tiefstehenden Gasriesen Saturn und Jupiter (5,5mm Okular):
Bei Saturn konnten erfolgreich die Cassini-Teilung sowie die Monde Titan und Rhea gesehen werden. Jupiter präsentierte sich mit seinen vier Galileiischen Monden, wobei Callisto sehr weit von Jupiter entfernt war, erst im 40mm Okular sichtbar wurde. Mit gestiegener Dunkelheit dann der Wechsel zum Schwan, aber selbst mit einem UHC-Filter waren die Wasserstoffwolken nicht zu erkennen, der Himmelshintergrund war wohl noch immer zu hell. Kein Problem dann mit den beiden planetarischen Nebeln, M27 und M57 (12mm Okular), die klar im Raum schwebten. Im Anschluss folgten die Galaxien NGC 7331, M31 und M33, wobei bei der Andromedagalaxie auch die Begleitgalaxie M110 klar erkannt werden konnte, dank 5,7mm großer Austrittspupille bei Verwendung vom 40mm Okular. Zum Abschluss dann noch der Besuch beim prächtigen doppelten offenen Sternhaufen NGC 869 + 884 – wie Diamanten leuchteten die Sterne im weiten Feld (40mm).