Die Sonne ist nicht die makellose Scheibe, wie sie oft in den alten Kulturen dargestellt wird. Göttlich rein wie sie in vielen Kulten verehrt wurde. Hinweise gab es aber schon vor Jahrtausenden. Chinesische Astronomen sahen durch Nebel gefiltert, dunkle Flecken auf der Sonnenscheibe. Es wurde spekuliert das es Effekte durch die Atmosphäre wäre oder Objekte vor der Sonne. Die Flecken kommen und gehen, wachsen und werden kleiner. In einer Sonnenrotation, einem Sonnentag, der 27 Erdentage dauert kann man auch schon mit kleinen Teleskopen die Wanderung der Sonnenflecken beobachten, ihr Wachstum, ihre Evolution. Ein spezieller Filter ermöglicht es die obere Sonnenatmosphäre, 10.000km über der sichtbaren Oberfläche, sichtbar zu machen. Hier wird aus den Flecken ein geschäftiger Ort. Magnetische Feldlinien geleiten heisses, ionisierten Wasserstoffgas über die Sonnenoberfläche, oft in wunderschönen Bögen. Wenn sich diese Magnetfeldlinien kreuzen gibt es einen Kurzschluss. Dabei gibt es eine Sonneneruption, die Milliarden Tonnen Sonnenmaterie ins All schleudert. So gefährlich uns dieser Sonnenwind auch werden kann, in gewisser Weise beschützt er uns auch vor der noch gefährlicheren kosmischen Strahlung. Auch zu Anbeginn der Zeiten, bei der Geburt des Universums, herrschte nicht Makellosigkeit. Es enstanden beim Urknall Materie und Antimaterie. Normalerweise löschen sie sich gegenseitig aus. Doch es blieb ein winziges Mehr an Materie zurück – daraus entstehen heute alle Sterne, alle Galaxien, alle Planeten. Vielleicht ist dieses Ungleichgewicht, dieser Makel, dass unser Universum ausmacht. Bei all seinem Streben nach Perfektion sollte sich das der Mensch zu Herzen nehmen.