Der „Sailboat-Cluster“ ist ein offener Sternhaufen im Sternbild der Kassiopeia und rund 2100 Lichtjahre entfernt. Schön sind die Staub- und Dunkelwolken, bzw. der Reflexionsnebel (verursacht durch das bläuliche Licht junger, heißer Sterne) zu erkennen. Damit das „Segelboot“ leichter erkannt wird, habe ich eine leicht gedrehte und mit Linien verbundene Version hinzugefügt.
Im Zentrum unserer großen Nachbarin
X-Flare von der Sonne
Am gestrigen 28. Oktober 2021 „explodierte“ die markierte Sonnenfleckengruppe und löste einen solaren X-Flare, d.h. einen Strahlungssturm der höchsten Kategorie aus, der am 30. Oktober die Erde erreichen soll. Das kann für so manchen Satelliten in der Erdumlaufbahn gefährlich werden, bzw. Polarlichter bis hinunter zum 50 Breitengrad auslösen, also zB in Norddeutschland. Bei uns wird, so überhaupt, das Ganze wohl in der Nebelsuppe verschwinden.
M31, ein Juwel am Herbsthimmel
Die Sonne am 27. Oktober 2021
Auf in die Winterpause…
Die systembedingte große Brennweite in Kombination mit dem spätherbstlichen tiefen Stand der Sonne (<30°) lässt keine weiteren qualitätsvollen Aufnahmen der Sonnenoberfläche, bzw. der Protuberanzen im Licht der Halpha-Emissionslinie in diesem Jahr mehr zu. Hier ist nun Winterruhe für den „Quargel“ (wie ihn Vereinskollege Günter K. liebevoll nennt) bis Ostern angesagt. Somit sind diese Aufnahmen vom 25. Oktober 2021 von der Chromosphäre der Sonne, einer Schicht, die sich bis zu 2000km über der weit helleren Photosphäre erhebt, meine letzten Aufnahmen davon in 2021.
Auch visuell muss mal sein…
Wenn sich die Gelegenheit ergibt, zB nur eine gute Stunde bis zum Mondaufgang bleibt und Astrophotographie daher nicht viel Sinn ergibt, macht es auch mal Spaß die Okulare auszupacken und die oftmals photographierten Objekte mit den eigenen Augen durch ein Teleskop (6 Zoll ED Super-APO Triplett) zu betrachten. Ich begann mit den beiden tiefstehenden Gasriesen Saturn und Jupiter (5,5mm Okular):
Bei Saturn konnten erfolgreich die Cassini-Teilung sowie die Monde Titan und Rhea gesehen werden. Jupiter präsentierte sich mit seinen vier Galileiischen Monden, wobei Callisto sehr weit von Jupiter entfernt war, erst im 40mm Okular sichtbar wurde. Mit gestiegener Dunkelheit dann der Wechsel zum Schwan, aber selbst mit einem UHC-Filter waren die Wasserstoffwolken nicht zu erkennen, der Himmelshintergrund war wohl noch immer zu hell. Kein Problem dann mit den beiden planetarischen Nebeln, M27 und M57 (12mm Okular), die klar im Raum schwebten. Im Anschluss folgten die Galaxien NGC 7331, M31 und M33, wobei bei der Andromedagalaxie auch die Begleitgalaxie M110 klar erkannt werden konnte, dank 5,7mm großer Austrittspupille bei Verwendung vom 40mm Okular. Zum Abschluss dann noch der Besuch beim prächtigen doppelten offenen Sternhaufen NGC 869 + 884 – wie Diamanten leuchteten die Sterne im weiten Feld (40mm).