JWST (James Webb Space Telescope)

0,25m Carbon-Newton vs 6,5m JWST

Am 12. Juli 2022 wurden die ersten vier Bilder (+1 Spektrum) vom neuen JWST (James Webb Space Telescope) veröffentlicht, darunter nie zuvor erzielte Details der Galaxiengruppe namens „Stephan’s Quintett“ im Sternbild Pegasus. Von diesen fünf Galaxien sind vier tatsächlich gravitativ aneinander gebunden in rund 290 Millionen Lichtjahren Entfernung von der Erde. Anbei ein schöner Vergleich eines von mir erstellten Bildes von meiner privaten Sternwarte aus im Vergleich mit dem Bild vom JWST aufgenommen im mittleren und nahen Infrarot unter Verwendung spezieller Filter/Bearbeitung, da wir selbst ja im infraroten Wellenlängenbereich nichts mehr wahrnehmen können.

Sonnenfleckengruppe – 100.000km lang

6 Zoll ED Super APO-Triplett + H-alpha Filter + Webcam

Dank der highend-Technik, die Amateuren heute zur Verfügung steht, ist es sogar möglich, so manche universitäre Einrichtung bei der Sonnenbeobachtung im Lichte der Wasserstoffemissionslinie im Detail zu übertreffen. Die Fleckengruppe AR3055 erreichte am 11. Juli eine Gesamtlänge von mehr als 100.000km – d.h. man kann die Erde achtmal aneinanderreihen, um diese Fleckengruppe aufzufüllen.

Sommersonne vs Wintersonne

6 Zoll ED Super-APO Triplett + Webcam

Ich habe am 9. Juli 2022 die Sonne im sogenannten Kontinuum-Licht aufgenommen, vergleichbar mit der Betrachtung der Sonne durch eine SoFi-Brille.
Am 4. Juli war die ERDE am weitesten von der SONNE entfernt, ein Umstand, der leider nur allzuoft nicht bekannt ist. Die 5 Tage „Verspätung“ waren dem Wetter geschuldet, fallen aber nicht wirklich ins Gewicht.
Um nun den tatsächlich praktischen BEWEIS dafür zu erbringen, dass wir und somit die Erde im Sommer am WEITESTEN von der Sonne entfernt sind, die Sommerhitze also NICHT dem Entfernungswechsel Erde-Sonne geschuldet ist sondern vielmehr der Ekliptik, also der Neigung der Erdachse und somit dem Einfallswinkel der Sonnenstrahlen, habe ich den VERGLEICH mit einer Aufnahme vom 4. Jänner 2022 gemacht, natürlich mit dem identischen Equipment und im Bildbearbeitungsprogramm das Lineal zum Messen des Durchmessers in PIXEL herangezogen – siehe:

Sommerbild in Originalgröße: 1640px Durchmesser
Winterbild in Originalgröße: 1694px Durchesser

DAS ergibt einen Unterschied in der Größe von 3,3%. Dies passt wunderbar zu den tatsächlichen Entfernungen, die das Planetariumsprogramm Stellarium für den 4. Jänner und 9. Juli 2022 angibt:

Sommer: 152,0 Millionen km
Winter: 147,1 Millionen km

Der Adler und die Schlange

10 Zoll Carbon-Newton + DSLR (Ha+OIII+RGB)

Der Adlernebel im Sternbild Schlange ist ein Emissionsnebel (Wasserstoff und Sauerstoff), der in gut 7000 Lichtjahren Entfernung ein Paradebeispiel für eine Sternentstehungsregion in unserer Milchstraße darstellt. Im Bild, das im Verlauf von zwei Jahren (2021 + 2022) entstanden ist, wurden zur besseren Darstellung der (Gas)Wolkenformationen, die sehr schön die vorhandene Dynamik wiedergeben, die hier am Wirken ist, die Sterne künstlich entfernt.

Ein nicht ganz so heller (Sommer)komet

10 Zoll Carbon Newton + DSLR

Der Komet mit der Bezeichnung C/2017 K2 Panstarrs (nach dem Jahr seiner Entdeckung in der zweiten Maihälfte und dem Panstarrs Himmelsüberwachungssystem auf Hawaii so benannt) ist der aktuell hellste Komet der nördlichen Hemisphäre. Zum Zeitpunkt der Aufnahme am 3. Juli 2022 rund 274 Millionen Kilometer von der Erde entfernt im Sternbild „Schlangenträger“. Leider wird er nicht so hell werden wie vor zwei Jahren der Komet C/2020 F3 Neowise und wird somit ein Objekt alleine für das Teleskop bleiben.
Die graphische 3D-Darstellung der NASA minor-body database zeigt sehr schön wie sich dieser Komet zwischen Mars und Jupiter durch das Sonnensystem bewegt.

Öffentlichkeitsarbeit – Volksbildung

Öffentlichkeitsarbeit/Volksbildung ist ja auch ein Anliegen des Astroclubs Auersbach – so habe auch ich beim Interview mit der Tageszeitung KURIER auf die Problematik der Lichtverschmutzung, bzw. der exorbitanten Zunahme an Satelliten(spuren) gesprochen, neben der Vielzahl an Fragen um die Entstehung der unterschiedlichen Astrobilder, die ein Amateur so produzieren kann, welche dank der digitalen Entwicklung der letzten Jahre bereits jene der „Profis“ von vor 30 Jahren übertreffen. Das vollständige Interview/Ergebnis kann bei Interesse online nachgelesen werden:
https://futurezone.at/science/astro-fotografie-sonne-galaxien-nebel-weltraum-teleskop/402051469

„Die Säulen der Schöpfung“

Hubble vs Amateur

Die „Pillars of Creation“, vom Hubble Weltraumteleskop erstmals 1995 aufgenommen, dann nochmals 2014 (links im Bild), sind mächtige interstellare Gas- und Staubwolken im Adlernebel des Sternbildes Schlange, rund 7000 Lichtjahre von der Erde entfernt und ist das wohl bekannteste Bild aufgenommen (in Falschfarben) von diesem Instrument. Das HST verfügt über einen Spiegel mit 2,4m Durchmesser und 57,6m Brennweite, mein Teleskop dahingegen nur 0,25m bei 1,2m Brennweite.